Braune, stellvertretender Leiter der Forschungsstelle Weimarer Republik, verglich anhand verschiedener Kategorien die Weimarer Republik mit der Bundesrepublik von heute. Es sei allerdings zwingend notwendig sich auch die Gegenbenheiten der „Bonner Republik“ anzuschauen, um einen plausibeln Gesamteindruck zu bekommen, so Braune. Von der Außenpolitik, den Parteien über die Gesellschaft, bis hin zur Verfassung und der politischen Kultur präsentierte Braune Aspekte der jeweiligen Epoche und verglich deren spezifischen Ausprägungen. Es wurde dabei offentsichtlich, dass sich beispielsweise Ähnlichkeiten zwischen Berlin und Weimar zeigen, wenn man sich das Erstarken von Nationalismus sowie die Verrohung des politischen Diskurs vor allem im Netz anschaut. Allerdings gäbe es in der Bundesrepublik im Gegensatz zur Weimar Republik einen etablierten Verfassungs- und Erinnerungskonsens, der maßgeblich zur Stabilisierung der Demokratie und des Zusammenlebens beitrage. Zudem leben die Menschen in Deutschland heute in einem relativen ökonomischen Wohlstand, was in den 1920er Jahren fundamental anders war, erläuert Braune. Dennoch warnte Braune zum Ende des Vortrags, dass jede Verfassung nur so gut sei, wie man bereit ist, für diese einzustehen.