Nach der erstmaligen Zertifizierung des Erich Kästner Gymnasium Laatzen 2015 als „Euroapschule“ wurde diese erneuert und nun darf das EKG diesen Ehrentitel für weitere 5 Jahre tragen. Der eigenreichte Antrag des Gymnasiums erreichte stolze 135 von 140 möglichen Punkten in der Bewertung, was eine herausragende Leistung sei, so die zuständige Dezernetin Dr. Gabriela Fellmann in ihrer Laudatio. Musikalisch eingerahmt wurde die Veranstaltung durch den Song „Europaschule EKG“ der 6e und 7e unter der Leitung von Herrn Becker.
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch hob die herausragende Bedeutung von Europa als Friedensprojekt für unser aller gemeinsamer Zusammenleben heraus und sprach von den Herausforderungen der Gegenwart, die kein Staat alleine, sondern nur durch eine starke Gemeinschaft angegangen und gelöst werden können. Hierfür stehe der Titel „Europaschule“, der ebenso die gesamte Schüler- und Lehrerschaft in die Pflicht nimmt.
Schulleiterin Hella Kohl betonte, dass das Europakonzept des EKG nicht akstrakt sei, sondern in unterschiedlichsten Bereichen des Schullebens gelebt werde. Sei es durch die Pflege von Schulpartnerschaften, durch Kontakte mit anderen Schulen über e-Twinning, durch Sprachzertifizierung, bilingualen Unterricht oder die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Es gilt, so Kohl, dass Bewusstsein dahingehend zu schärfen, dass nur, wenn Europa weiterhin Schritt für Schritt zusammenwächst, dieser Kontinent eine lebenswerte Zukunft darstellt.
Kohl erinnerte die etwa 200 Zuhörer daran, dass die Gründung der europäischen Union und ihren Vorgängern unter dem grausamen Eindrücken eines Krieges stand, den es bis dahin noch nicht gegeben hatte. Die Politiker von damals hätten mit dem zurückdrängen der nationalen Rivalitäten auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie die richtigen Konsequenzen gezogen.
Leider, so bilanzierte Kohl die gegenwärtie Lage des europäsichen Kontinents, ist heutzutage das Projekt Europa fragil, wie ein „Patient im Dauerkrisenmodus“. Rechter Populismus ist auf dem Vormarsch und der europäische Solidaritätsgedanke ist spätestens beim Thema Flüchltinge nicht mehr ersichtlich. Die Forderungen nach Abschottungen, Ausgrenzung und Abgrenzung sowie das Kosntruieren alter und neuer Feindbilder haben gegenwärtig Hochkonjunktur.
Es sei daher, so Kohls abeschließender Appell, unsere Aufgabe als Europaschule, unsere politische und historische Bildung zu verstärken, die Netzwerkarbeit mit anderen Europaschulen zu intensivieren, gegen Fake News und Verschwörungstheorien aktiv zu werden: also insgesamt politisch lauter zu werden.