Generell dient Tourismus dem Entdecken, Erleben und der Erholung. Durch Tourismus wird an diesem Standort touristisch bezogene Arbeit für Einheimische ermöglicht. Doch ist es möglich, dass der Tourismus nachhaltig und klimaneutral stattfindet? Oder verstärkt er die Schädigung der Umwelt und den Verbrauch der Ressourcen? Deswegen wurde folgende Fragestellung untersucht: Inwiefern ein klimaneutraler und nachhaltiger Tourismus am Beispiel der Nordseeinsel Borkum realisierbar ist?
Um der Fragestellung praktisch nachzugehen, wurde diese zunächst in verschiedene Bereiche unterteilt. Die Bereiche sind Folgende: An- und Abreise, Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten auf Borkum und Maßnahmen auf Borkum. Bei der An- und Abreise hat sich feststellen lassen, dass die meisten Touristen, wie auch unsere Seminarfachgruppen, mit der Fähre angekommen sind. Für die Fähre wurde bereits ein umweltfreundlicheres Konzept entwickelt, welches für eine Schadstoffreduzierung der Fähre sorgt. Auch bei der Unterkunft wurde ein Konzept entwickelt, um die Wärmeerzeugung nachhaltiger zu gestalten. Durch ein Interview wurde erfahren, dass teilweise keine Mülltrennung in Hotels betrieben wird, wodurch das Recyclen des Mülls erschwert wird. Bezüglich des Themas der Verpflegung wurden Interviews in Restaurants geführt. Aus diesen ergab sich, dass es bisher keine Erwartungen bezüglich nachhaltiger Konzepte gibt. Eine der größten Attraktionen auf Borkum ist das Schwimmbad „Gezeitenland“. Der hohe Energieverbrauch von Strom wurde durch effizientere Pumpen gesenkt. Eine Maßnahme, die bereits realisiert wurde, ist eine Solaranlage auf der Insel.
Reflexion: Die Ergebnisse zeigten, dass im Bereich der An- und Abreise der CO2 Ausstoß zwar gesenkt wird, jedoch nicht komplett gestoppt oder nachhaltig produziert. Dennoch ist wichtig zu erwähnen, dass die Wärmeversorgung mithilfe des Quartierprojekts im Bereich der Unterkunft nachhaltig stattfindet. Darüber hinaus gibt es Restaurants oder Bäckereien, die durch nachhaltige Konzepte auf sich aufmerksam machen. Dies sind allerdings bisher nur Ausnahmen. Schließlich ist die Forderung an Ressourcen beim Schwimmbad „Gezeitenland“, trotz energieeffizienterer Pumpen immer noch hoch. Daraus lässt sich ableiten, dass sich der Tourismus auf der Insel Borkum im Moment in einem Entwicklungsprozess befindet und Aspekte der Nachhaltigkeit erst nach und nach realisiert werden.
Ausblick: All diese Ergebnisse können einen Anstoß geben, dass nicht nur innerhalb Borkums auf Nachhaltigkeit hingearbeitet werden muss, sondern auch in einer Zusammenarbeit mit anderen Nordseeinseln gemeinsame Konzepte entwickelt und umgesetzt werden müssen, wie zum Beispiel eine klimaneutrale Fährfahrt zu und zwischen allen Nordseeinseln. Eine weitere Idee ist das aktive Bewerben der Nachhaltigkeit auf der Insel, damit Borkum noch weitere Unterstützung zur Ausarbeitung weiterer Konzepte erhält, um die Insel und den Tourismus vor Ort noch nachhaltiger gestalten zu können.