491 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 bis 11 sowie die beiden Kursstufenjahrgänge haben ihre beiden Stimmen für eine Direktkandidatin/einen Direktkandidaten und für eine Partei auf dem „Original“-Stimmzettel des Wahlkreises 28 (Laatzen) abgegeben. Das Juniorwahl-Projekt zielt darauf ab, insbesondere die noch nicht wahlberechtigen Jugendlichen früh an das Thema Wahlen heranzuführen und dafür zu sensibilisieren. Es simuliert deshalb den originalen Wahlablauf in einem Wahllokal auf der Grundlage einer Wahlbenachrichtigung und eines Wählerverzeichnisses mit Hilfe einer Wahlkabine und einer Wahlurne. Für die reibungslose Durchführung der Wahlen sorgt dabei ein jeweils pro Klasse gebildeter Wahlvorstand.
Ergänzt und vertieft wird die Simulation dieser Wahl im Politikunterricht mit weiteren Bezugspunkten zu diesem Themenbereich, z. B. Bedeutung und Funktion von Wahlen und des Landtags; Analyse des Wählerverhaltens, von Wahlplakaten und -programmen und des Wahlergebnisses.
Die Wahlbeteiligung am EKG lag mit 67,17 % eher im durchschnittlichen Bereich. Ein Grund für diese nicht befriedigende Quote lag an der geringen Beteiligung der Kursstufe, da diese Schülerinnen und Schüler durch die Verkursung ihres Stundenplans angehalten waren, in den Pausen zu wählen und viele Schüler*innen schon volljährig sind und somit am heutigen Sonntag ihre Stimme abgeben konnten.
Bei den Erststimmen siegte der CDU-Kandidat Sepehr Sardar Amiri mit 125 Stimmen knapp vor der SPD-Kandidatin Dr. Silke Lesemann (121 Stimmen) vorn. Ein achtbares Ergebnis erzielten auch die Kandidaten der Grünen, Julian Lindemann (91 Stimmen) und der FDP, Dirk Knoop (72 Stimmen). Bei den Zweitstimmen lag die SPD mit 20,2 % vor den Grünen (17,0 %), der CDU (16,8 %) und der FDP (13,1 %).
Das Schulergebnis ist sicherlich nicht repräsentativ, zeigt aber doch erkennbare und relevante Tendenzen des Wählerverhaltens der jüngeren Alterskohorten, die bei Wahlen die „alten Volksparteien“ CDU und SPD weit unterdurchschnittlich wählen. Es gibt auch viele Anknüpfungspunkte und Vergleichsmöglichkeiten für die analytische Nachlese der Landtagswahlen im Unterricht.
„Schade, dass wir die Wahl nur simulieren und am Wahltag nicht ins Wahllokal dürfen.“
Schülerin des 10. Jahrganges
Die beiden Projektleiter und Politiklehrer Tobias Franz und Gerd Roggenbrodt zeigten sich insgesamt mit dem reibungslosen Ablauf der Juniorwahl zufrieden, betonten aber auch, dass die Ergebnisse der JuniorWahl zeigten, wie wichtig politische Bildung sowie die Vermittlung freiheitlich-demokratischer Grundwerte sei.